Vorreiterrolle von Timmendorfer Strand und Niendorf
Timmendorfer Strand - Beispielhaft wurde 2009 in Timmendorfer Strand und in Niendorf bei fünf Großveranstaltungen erstmals ein Umweltcontrolling durch den Hamburger Fachmann Andreas Morgenroth durchgeführt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor, die Andreas Morgenroth auch schon im Aufsichtsrat der TSNT GmbH und im Umweltausschuss präsentiert hat. „Mit der Durchführung des Umweltcontrollings nehmen Timmendorfer Strand und Niendorf weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins eine ökologische Vorreiterrolle ein“, betonten Andreas Morgenroth und Tourismuschef Christian Jaletzke.

Die Durchführung eines Umweltcontrollings bei großen Veranstaltungen hatte, so Christian Jaletzke, vor Jahresfrist die damalige Fraktion BÜNDNIS 90 – Die Grünen / FDP in der Timmendorfer Gemeindevertretung angeregt – und die TSNT GmbH ist der Anregung sehr gern gefolgt. Beim Umweltcontrolling geht es darum, etwaige Nutzungskonflikte zwischen einerseits der Realisierung von Großveranstaltungen und andererseits möglicher Beeinträchtigungen hierdurch von Mensch und Umwelt auszubalancieren.
Vor diesem Hintergrund hatte die TSNT GmbH das Umweltcontrolling für ausgewählte „Outdoor-Events“ beauftragt. Hierbei handelte es sich um die Veranstaltungen Trommelfeuer im Niendorfer Hafen, das Beach-Polo-Turnier neben der Maritim Seebrücke, die Deutsche Beachhockey-Meisterschaft, die Niendorfer Hafentage und die Deutsche smart Beachvolleyball-Meisterschaften.
Ziel war es, so Andreas Morgenroth, Potentiale für ökologisierte Veranstaltungen genauer als bisher zu erfassen und diese –wo möglich- unmittelbar oder ansonsten mittelfristig umzusetzen.
Folgende Handlungsfelder wurden von Andreas Morgenroth intensiv untersucht und in einem umfangreichen Abschlussbericht dokumentiert:

-    Auf- und Abbau (Baustellentätigkeiten, Zuwegung)
-    Beschallung und Verkehrslärm
-    Klima- und Energierelevanz (Verbräuche bzw. Einsparung fossiler Energien)
-    Catering (Eventfood, Biocatering, regionale Produkte)
-    Besucherverkehr (Parkraumbewirtschaftung, ÖPNV)
-    Abfallmanagement (beim Aufbau, während des Events, beim Abbau)
-    Wasser-, Boden-, Luftreinhaltung (Versiegelung, Toiletten, Geschirr).

„Die Aufgabenstellung war in diesem Umfang landesweit noch relativ unerprobt, so dass für diese Untersuchung auch Erfahrungen aus Berlin und Nordrhein-Westfalen – sowie auch die für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 entwickelten „green goal“ Kriterien verwendet wurden“, sagte Andreas Morgenroth und führte aus: „Einige Hinweise wurden unmittelbar umgesetzt, andere sollen in Abstimmung mit anderen Planungsbeteiligten erörtert werden:

-    Als gelöst kann vor allem die Lautsprecher-Beschallung gelten, die mit Beteiligung der Anwohner genau eingepegelt  wurde.
-    Besonderes Augenmerk soll auch künftig auf die Förderung regionaler Produkte gelegt werden, dies ist unter örtlichen Gastronomen bereits angekommen, künftig soll aber auch bei der Imbiss-Gastronomie dafür geworben werden.
-    Beim Besucherverkehr bleibt es wichtig, Parksuchverkehr zu vermeiden und einen garantierten Bus-Bahn-Anschluss am Bahnhof zu gewährleisten.
Eine verbesserte Fußwegeausschilderung zum Strand ist bereits umgesetzt.
-    Das Abfallmanagement wäre vom Grunde verbesserungsfähig – wenn es denn möglich wäre, die Abfall-Fraktionen getrennt zu sammeln. Dies ist leider derzeit nicht realisierbar.“


Christian Jaletzke ergänzte: “ Schon seit Jahren sind wird sehr sensibel beim Einsatz von Chemikalien und wir setzen als Standard ausschließlich Mehrwegsysteme ein. Wir freuen uns, dass ein Modus im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zur Beschallung bei großen Veranstaltungen gefunden werden konnte und wir freuen uns über den Zuwachs regionaler Produkte im Verkaufsangebot.“
Die Ergebnisse des Umweltcontrollings seien als Planungshilfe über den Untersuchungszeitraum 2009 hinaus nutzbar, so Jaletzke, denn: „Die TSNT sieht hier eine fortwährende Aufgabe. Ökologie ist außerordentlich wertvoll.“
Christian Jaletzke bedankte sich anschließend sehr herzlich bei Andreas Morgenroth für das stets konstruktive und offene Miteinander.(TSNT)